Die Reise der Verlorenen
18:00 - 20:00 Uhr
„Und Sie, begnadet mit später Geburt, denken vielleicht gerade: “Wer weiß, wie ich gehandelt hätte?” Aber ich verrate Ihnen was: Wenn Sie wirklich nicht wissen, wie Sie gehandelt hätten, dann wissen Sie es schon. Dann hätten Sie so gehandelt wie ich“. Otto Schiendick, Steward auf der St. Louis
Im Jahr 1939 gehen 937 Juden in Hamburg an Bord der St. Louis. Sie wollen nach Kuba und von dort weiter in die USA oder andere Länder. Doch der kubanische Präsident verbietet die Einreise. Die Menschen dürfen das Schiff nicht verlassen. Kapitän Gustav Schröder kämpft um seine Passagiere. Doch auch Amerika und Kanada verwehren die Einreise. Niemand auf der Welt will die jüdischen Flüchtlinge haben. Die St. Louis wird nach Hamburg zurückbeordert. Erst als Schröder gegen seine Kapitänsehre erwägt, das Schiff vor Sussex auf Grund laufen zu lassen, kommt Hilfe: Einige europäische Länder bieten jeweils einer bestimmten Quote von Juden Zuflucht. Die Irrfahrt der St. Louis ist historisch verbürgt. Daniel Kehlmann bringt die Handlung in zeitübergreifender Fiktion auf die Bühne.