Ökologische (Vor-)Gartengestaltung

Ein ökologischer beziehungsweise naturnaher Garten ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Umwelt. Durch die Verwendung heimischer Pflanzenarten und den Verzicht auf Düngemittel, Pestiziden und wasserundurchlässigen Materialien kann der Garten zu einem gesunden Ökosystem heranwachsen. Dies fördert die Artenvielfalt, unterstützt bedrohte Tier- und Pflanzenarten und trägt zur Einhaltung der Biodiversität bei. Naturnah und ökologisch angelegt sind Gärten vielfältige Lebensräume für allerlei Lebewesen.

Außerdem leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Jeder Quadratmeter unversiegelter Boden, auf dem eine bunte Mischung heimischer Pflanzen gedeiht, hilft, extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Überschwemmungen, aber auch Hitze und Trockenheit zu kompensieren respektive abzumildern. Innerstädtisch sorgen ökologisch bewirtschaftete Gärten unmittelbar für ein besseres Mikro-Klima, eine bessere Luftqualität und angenehmere Temperaturen.

Ein weiterer Vorteil ökologischer Gärten liegt in ihrem geringeren Pflegeaufwand im Vergleich zu Schottergärten, die fälschlicherweise häufig als besonders pflegeleicht gelten. Während Schottergärten regelmäßig gereinigt und von Unkraut befreit werden müssen, ist die Pflege naturnaher Gärten deutlich einfacher und zeitsparender. Durch den Einsatz von Mulchmaterialien, Kompost und bodenverbessernden Maßnahmen wird die Bodenfruchtbarkeit erhöht und das Wachstum der Pflanzen gefördert.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Anlegen von Schottergärten in vielen Bundesländern gesetzlich untersagt ist, so auch in Nordrhein-Westfalen. Die Landesbauordnung NRW regelt, dass Freiflächen begrünt und wasseraufnahmefähig zu gestalten bzw. herzurichten sind. Schotterungen und eine Gestaltung mit Kunstrasen sind in NRW unzulässig. Mit der Novelle der Landesbauordnung zum 01.01.2024 hat NRW nun das Begrünungsgebot, welches bereits länger unter §8 der Bauordnung existiert, deutlich verschärft. Ein Bestandsschutz besteht gemäß der Novelle nicht.

Neben dem rechtlichen Verbot gibt es viele Gründe gegen Schottergärten: Sie stellen keinen Lebensraum zur Verfügung, schädigen dem Boden, haben einen sehr intensiven Pflegeaufwand, verschlechtern das Klima, heizen sich sehr viel stärker auf und weisen allgemein eine schlechte Klimabilanz auf. Zudem ist die Anlage mit hohen Kosten verbunden im Vergleich zu einer naturnahen (Vor-)Gartengestaltung.

Für all jene, die ihren (Vor-)Garten naturnah gestalten oder die Biodiversität ihres bestehenden (Vor-)Gartens verbessern möchten, stellen wir hilfreiche Materialien im Downloadbereich bereit.

Möchten Sie wissen, wie es um die Artenvielfalt in Ihrem Garten steht? Mit dem Selbsttest können Sie einen Überblick darüber gewinnen, wie naturnah und ökologisch Ihr Garten bereits gestaltet ist und wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Der Test bietet Ihnen eine einfache und praxisnahe Möglichkeit, die Biodiversität Ihrer Grünfläche zu analysieren.

Mit dem Einsteigerpaket Artenreicher Garten im Downloadbereich finden Sie eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zur naturnahen Gartengestaltung. Hier erfahren Sie, wie Sie mit heimischen Pflanzen, verschiedenen Gestaltungselementen wie Totholz, Wildblumen oder Wasserstellen und geeigneten Materialien einen ökologischen Garten anlegen können.

Ebenso wichtig wie die Anlage ist die langfristige Pflege eines naturnahen Gartens. In der Anleitung zur naturnahen Gartenpflege wird Ihnen gezeigt, wie Sie Ihre Grünflächen nachhaltig bewirtschaften können. Dabei erhalten Sie wertvolle Tipps zum Einsatz von Kompost, Mulch und anderen nachhaltigen Pflegemethoden, die nicht nur die Bodenfruchtbarkeit fördern, sondern auch Zeit und Aufwand sparen.

Die genannten Schritte sind erste wichtige Bausteine zur Förderung der Biodiversität und zum Klimaschutz zu leisten. Schon mit kleinen Veränderungen können Sie Großes bewirken und gleichzeitig die Schönheit und Funktionalität Ihres Gartens steigern.