Pietro Roccasalva. Weltstillleben
Ganztägig
Im Herbst/Winter 2025/2026 präsentiert das Leopold-Hoesch-Museum eine Einzelausstellung des italienischen Künstlers Pietro Roccasalva (*1970 in Modica, lebt und arbeitet in Mailand).
Der italienische Künstler Pietro Roccasalva versteht sich explizit als Maler. Aus dieser künstlerischen Haltung heraus besteht er auf klassische künstlerische Kategorien wie Virtuosität und Erfindung und entwickelt ein spezifisch gegenständliches Werk, das zugleich programmatisch über die Vorstellung eines für sich alleinstehenden einzelnen Bildes hinausgreift. Es umfasst neben Werkreihen thematisch miteinander verknüpfter Gemälde und Zeichnungen auch Installationen, Performances, Video- und Soundarbeiten.
Pietro Roccasalva gelangt in zirkulären Rückbezügen auf bestimmte Motive zu immer neuen Inhalten – eine sich selbst erfüllende künstlerische Praxis, bei der Konzeption und produktives Ereignis jedoch einen konstanten Wesenskern bilden. Es werden zentrale Fragen an Mittel und Methoden von Bilderzeugung und Bildwahrnehmung aufgeworfen und mit Erzählungen aus Literatur, Film, Kunst- und Kulturgeschichte verknüpft: Die Novelle „Die wundersamen Nachbarskinder“ aus Goethes „Wahlverwandschaften“ mit dem grafischen Muster der Pflasterung des Kapitolsplatzes in Rom, die typische Form einer italienischen Brotspezialität namens Michetta mit der Eingangsszene aus Andrei Tarkowskis Film „Andrej Rubljow“ über einen berühmten historischen Ikonenmaler.
Ebenso ist Pietro Roccasalvas Werk inspiriert von der intensiven Auseinandersetzung mit Malereipositionen vor allem der frühen Moderne. So sind auch die Werk- und Ausstellungstitel zu verstehen, die häufig sprachliche Neuschöpfungen sind. Den Begriff Weltstillleben beispielsweise entlehnt Roccasalva einer Besprechung zu Handkes „Versuch über die Müdigkeit“ und reklamiert ihn als charakteristisch für sein eigenes Schaffen.
Nach einer ersten Einzelausstellung 2014 im Kölnischen Kunstverein und einer Einzelpräsentation 2019 bei Fürstenberg Zeitgenössisch richtet das Leopold-Hoesch-Museum dem Künstler, geboren 1970 in Modica, lebt und arbeitet in Mailand, nun eine repräsentative Schau mit Werken aus den letzten zwanzig Jahren aus und widmet ihm damit die erste museale Einzelausstellung in Deutschland