EIN MANN IM SCHNEE
20:00 - 22:00 Uhr
„Komm‘ mir ja nicht ohne die Weihnachtsgeschichte nach Hause!“, ruft Mutter Kästner ihrem Sohn nach, als der junge Erfolgsautor am Dresdner Bahnhof aufbricht in den Süden, zur Zugspitze, in der Hoffnung, dort, von schneebedeckten Bergen inspiriert, endlich eine Geschichte zu Papier zu bringen, die im Winter spielt. Da sitzt er nun auf der blumenbedeckten Wiese mitten im Hochsommer. Der spätere Autor weltberühmter Wintergeschichten schaut auf die Berge und aus seinen Gedanken erwachsen Anekdoten und Beobachtungen, von denen er zu erzählen beginnt. Leise rieselt der Schnee, in den Bergen stürzen die Skifahrer und in Berlin die Passanten auf eisglatten Gehsteigen, in den ausgelassenen 1920er Jahren.
Im zweiten Teil des Stücks findet sich der Autor in einem zugigen ausgebombten Zimmer im München des Hungerwinters 1945 wieder. In letzter Minute dem Bombenhagel in Berlin entkommen ist er hier gelandet, reflektiert Vergangenes und schaut nach vorn.
Und das soll eine Weihnachtsgeschichte sein? Oh ja! Keine, die von Kitsch trieft, aber eine, die von Krieg und Frieden erzählt, von Liebe und Demut und davon, wie die Menschen mit- einander umgehen könnten, wenn sie nur wollten. Eine Weihnachtsgeschichte, die von den Grundfragen des Menschseins handelt. Und typisch Kästner: melancholische und ironische Momente wechseln sich ab, eine Melange aus Humor und Nachdenklichkeit.
Ersatztermin für den 09.12.2020
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